Warum sollen die Wohnungen am Teilsrain verkauft und nicht vermietet werden?
Die Lage im Bausektor ist extrem schwierig geworden. Gerade im Mietwohnungsbau gibt es kaum Neubauprojekte, weil Baukosten und Zinsen steigen. Banken verlangen seit Basel 3 einen deutlich höheren Eigenkapitalanteil, auch von Projektierern und Bauherren, mit denen sie seit Jahren zusammenarbeiten.
Diese Stimmung schlägt auch auf unser Projekt „Wohnen am Teilsrain“ durch und gefährdet die Verwirklichung. Vom Bauherrn kam nun der Vorschlag das Bauvorhaben durchzuführen, die entstandenen Wohnungen aber nicht zu vermieten, sondern – einen Teil vergünstigt – im Rahmen eines Einheimischen Modells als Eigentumswohnungen zu veräußern. Wie bei jedem Einheimischen Modell würden von der Gemeinde Vergabekriterien erarbeitet. Vertragliche Regelungen, zum Beispiel zu Bindungsfristen, würden folgen.
Gibt es in Wörthsee genügend Nachfrage für 79 Wohnungen?
Das Landesamt für Statistik in Bayern weist in seiner Vorausberechnung einen Zuwachs von 234.000 Menschen bis zum Jahr 2043 in Oberbayern aus. Die Metropolregion München zählt zu den wachstumsstärksten Regionen in ganz Bayern. Zudem ist die Altersgruppe der über 50-Jährigen eine stark wachsende Bevölkerungsgruppe in der Gemeinde Wörthsee. Es ist mit einer wachsenden und alternden Bevölkerung in der Gemeinde zu rechnen.
Das Wohnraumangebot in der Gemeinde Wörthsee besteht vornehmlich aus Einfamilienhäusern im gehobenen Preissegment. Mit diesem Wohnangebot können weder junge Menschen, junge Familien noch ältere Menschen, die barrierefreien Wohnraum benötigen, bedient werden. Für diese Bevölkerungsgruppen soll am Teilsrain ein Wohnraumangebot geschaffen werden.
Nach dem Zeitungsartikel im Starnberger Merkur vom 22.10.2025 sind bei der Gemeinde bereits zahlreiche Anfragen zu einem möglichen Erwerb von Wohnungen am Teilsrain eingegangen.
Wie viel Gemeinschaftsflächen und wieviel geförderten Wohnraum wird es am Teilsrain geben?
Die Flächenaufteilung im Projekt bleibt wie ursprünglich geplant erhalten: 5 % Gemeinschaftsflächen, 40 % preisgedämpfter Wohnungsbau (ca. 33 Wohneinheiten) und 55 % freier Wohnungsbau (ca. 46 Wohneinheiten). Durch den freien Verkauf von Wohnungen können die Konditionen für die Wohnungen im Einheimischen Modell verbessert werden.
Werden Wörthseer Bürger bei der Vergabe der Wohnungen bevorzugt?
Wenn wir ein neues Baugebiet ausweisen, dient dies der Versorgung der eigenen Bevölkerung mit Wohnraum. Die Wörthseer Bürger werden daher im Vorfeld exklusiv über das Projekt informiert und es wird einen Vorverkaufszeitraum ausschießlich für Wörthseer Bürger geben. Im Vorverkaufszeitraum können nur Wörthseer Bürger eine Wohnung erwerben. Zusätzlich wird u.a. ein Bürgerinformationsabend veranstaltet sowie ein regelmäßiger Newsletter an Interessenten versendet. Das Ziel ist es, eine möglichst hohe Quote Einheimischer im Quartier zu haben.
Können Wörthseer Bürger vergünstigt Wohnungen kaufen?
Wörthseer Bürger können im Einheimischen Modell vergünstigt Wohnungen kaufen. Der Kaufpreis wird 6.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche betragen. Der Kaufpreis wird mit dem Baupreisindex indexiert. Es kann also bis zum Baubeginn in 2027 zu geringen Steigerungen kommen. Um eine Wohnung im Einheimischen Modell zu erwerben, müssen sich Bürger bei der Gemeinde Wörthsee bewerben und die Kriterien für das Einheimischen Modell erfüllen. Die Kriterien werden vom Gemeinderat festgelegt. Kriterien sind u.a. Ortsangehörigkeit, Einkommen, Engagement in gemeinnützigen Vereinen etc.
Ist das Einheimischen Modell für Wohnungen teurer als das Wohnen in einer Genossenschaft?
Im genossenschaftlichen Wohnen sind inzwischen Einlagen von 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche notwendig. Für das Einheimischen Modell wird Eigenkapital von ca. 1.300 Euro pro Quadratmeter ausreichend sein. Der restliche Kaufpreis inklusive Kaufpreisnebenkosten kann über ein Bankdarlehen finanziert werden. Die Annuität zur Rückführung des Darlehens wird ca. 23 Euro pro Monat und pro Quadratmeter Wohnfläche betragen.
Hat das Einheimischen Modell Vorteile gegenüber einer Mietwohnung oder einer Wohnung in einer Genossenschaft?
Wird die Gemeinde einen Teil der Wohnungen kaufen und vergünstigt vermieten?
Die Gemeinde hat bis zum Baubeginn die Option, Wohnungen zu erwerben und diese im kommunalen Wohnraumförderprogramm zu finanzieren. Das kommunale Wohnraumförderprogramm subventioniert den Erwerb von Wohnungen durch Gemeinden und es werden zinsvergünstige Darlehen für Gemeinden ausgegeben. Im Moment sind die Fördermittel ausgeschöpft. Es ist aber durchaus möglich, dass im nächsten Jahr neue Fördermittel zur Verfügung gestellt werden.
Wo kann ich mich melden, wenn ich gerne eine Wohnung hätte?
Sie können sich sowohl bei der Gemeinde als auch bei der Max von Bredow Baukultur unter leben(at)mvb-baukultur.de melden. Bitte geben Sie mit an, ob Sie gerne eine Wohnung im Einheimischen Modell oder im freien Verkauf erwerben wollenn.
Wird es Gemeinschaftsräume geben und, wenn ja, welche?
Es wird im Quartier auf einer Fläche von 280 qm zwei Gemeinschaftsräume sowie zwei Gästezimmer und eine Werkstatt geben. Die Gemeinschaftsräume lösen beim Kauf keine zusätzlichen Kosten aus, sondern sind im Kaufpreis inbegriffen. Zusätzlich gibt es zwei gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen im Quartier.
Welche Baustoffe werden eingesetzt?
Wie sieht das Energiekonzept aus?
Das Quartier wird zur Wärmeversorgung an das Hackschnitzelkraftwerk am Teilsrain angeschlossen. Die Gemeinde Wörthsee ist einer von vier Anteilseignern (Kommanditisten) der mwb Wörthsee GmbH Co & KG und stellt eine langfristig bezahlbare, nachhaltige und nicht fossile Wärmeversorgung in der Gemeinde sicher. Des Weiteren werden die Dächer mit Photovoltaik Modulen zur Eigenstromproduktion ausgestattet.
Gibt es vergünstigte Finanzierungskonditionen für die Wohnungen?
Welche Rolle soll der Verein „Wohnen am Teilsrain“ in Zukunft spielen?
Die Max von Bredow Baukultur, die Gemeinde Wörthsee und der Verein „Wohnen am Teilsrain“ stehen im Austausch darüber, welche Rolle der Verein in Zukunft im Quartier haben soll. Gemeinsames Verständnis ist, dass der Verein das Vorhaben seit vielen Jahren begleitet und prägt. Die Max von Bredow Baukultur hat in vielen Projekten einen Quartiersverein, der sich um das soziale Miteinander in der Wohngemeinschaft und um die Gemeinschaftsräume, -Terrassen und - Gärten kümmert. Vom Quartiersverein kann es auch Paten für Carsharing, Bikesharing, Energie etc. geben.
Wie wird sichergestellt, dass das Projekt genauso zur Umsetzung kommt?
Was passiert, wenn das Projekt so nicht umgesetzt wird?
Wenn das Projekt von der Max von Bredow Baukultur nicht durchgeführt wird, fällt das Grundstück zunächst an die WOGENO München zurück. Die WOGENO hat bereits mitgeteilt, dass sie das Projekt im heutigen Marktumfeld nicht umsetzen kann und möchte. Es wäre eine Miete von 33 €/qm WFL notwendig, um das Projekt zu refinanzieren und das entspricht nicht dem Gedanken des genossenschaftlichen Wohnungsbaus.